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Futterdeklaration – auf was ist zu achten beim Kauf von Hundefutter und Leckerlies?

Ein schwieriges Thema, was eigentlich so leicht sein könnte.

Die Ernährung des Hundes war wahrscheinlich noch nie so kompliziert wie heute. Die Auswahl der Futtersorten wird immer größer, die Regale in den Fachgeschäften und Onlineshops immer voller und die Meinungen, Erkenntnisse und Mythen nehmen damit natürlich auch immer mehr zu. Ohne einige Grundlagen zur Fütterung oder einem Experten auf dem Gebiet ist es kaum möglich noch den Überblick zu behalten. Doch wie soll man den Überblick erhalten, wenn man mit so viel verschiedenen Informationen und Trends der Fütterung Tag für Tag überhäuft wird.

Hierzu brauchen wir erstmal einen Resett zum Thema Fütterung unserer Hunde. Wir brauchen ein Verständnis für die Grundlegende Punkte, welche bei der Futterauswahl eine wichtige Rolle spielen um ein gesundes Fundament für die Fütterung unseres Hundes zu bilden.

Die Verantwortung liegt in unserer Hand
Das Bewusstsein für eine bedarfsgerechte und ausgewogene Ernährung des Hundes steigt. Nur das Filtern und die Umsetzung der verschiedensten Informationen die wir im Laufe der Zeit sammeln stellt sich oftmals als schwierig heraus. Dazu kommen Ernährungsmythen welche sich seit Jahren oder sogar Jahrzehnten durchsetzen.

Durch den veränderten Lebensstil und auch durch die spätere industrielle Revolution und das damit verbunden kommerzielle Hundefutter hat sich natürlich das Zusammenleben mit Hund in Bezug auf die Ernährung nochmal deutlich verändert.

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Um bei dieser riesigen Auswahl und diesen vielen Informationen nicht den Überblick zu verlieren, hilft schon ein kleines Grundwissen der Futterlehre. Am allerbesten ist es die Überlegung zur Fütterung auch schon zu treffen bevor der Hund einzieht. Was will ich füttern? Was gibt es für Möglichkeiten? Was braucht mein Tier? Leider wird vielen erst Bewusst, dass sie an der Ernährung Ihres Hundes etwas ändern müssen wenn es schon zu spät ist – hat der Hund bereits eine Unverträglichkeit, eine Allergie oder andere gesundheitliche Beschwerden erst dann wird für viele Halter die Fütterung überdacht.

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Bei der Auswahl der Fertigfutters, egal ob du dich für Trocken- oder Nassfutter entscheidest gibt es einige Punkte die man beachten sollte und welche einem helfen den Überblick zu behalten. Außerdem kannst du diese Tipps auch für den Kauf von Zusatzprodukten wie Kausnacks und Leckerlies beachten.

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Was bedeutet Deklaration?

Die Deklaration ist die Kennzeichnung und Beschreibung der Inhaltsstoffe und Nährwerte auf der Verpackung, sie soll darüber Aufschluss geben welche Zutaten in welche Menge enthalten sind.

  • Welche Rohstoffe und Zusatzstoffe wurden verwendet?
  • Analytische Bestandteile: Angaben zu Nährwerten wie Proteingehalt, Fettgehalt, Rohfaser, Rohasche, Feuchtigkeit usw.
  • Zusatzstoffe: Welche Vitamine, Mineralstoffe und andere Zusatzstoffe sind enthalten?
  • Fütterungsempfehlungen: Angaben dazu, wie viel Futter pro Tag empfohlen wird, basierend auf Gewicht und Aktivitätsniveau des Hundes.

Na gut, wenn auf jedem Futter alle Angaben gemacht werden dann müsste die Auswahl für das richtige Futter ja leicht sein, aber die Deklaration muss man in zwei verschiedene Arten unterteilen.

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Die offene Deklaration:
Das bedeutet, dass alle Inhaltsstoffe auf der Verpackung detailliert und spezifisch angegeben werden. Bei einer offenen Deklaration erkennt man gut die genaue Aufschlüsselung der Zusammensetzung vom Futter.

  • Spezifische Zutatenangaben: Anstelle von allgemeinen Begriffen wie „Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse“ werden genaue Quellen und Anteile der Zutaten genannt, z.B. „Huhn 25 %, Rind 20 %“.
  • Transparente Herkunft: Informationen über die Herkunft der Zutaten können angegeben werden, z.B. ob sie aus biologischem Anbau oder aus einer bestimmten Region stammen.
  • Detaillierte Zusatzstoffe: Es werden genaue Mengen und Arten von Vitaminen, Mineralstoffen und anderen Zusatzstoffen aufgelistet, z.B. „Vitamin A 10.000 IE, Vitamin D3 1.000 IE“.
  • Angabe der analytischen Bestandteile: Diese umfasst genaue Prozentangaben der Nährwerte wie Rohprotein, Rohfett, Rohfaser, Rohasche und Feuchtigkeit.

Eine offene Deklaration ermöglicht es dir sich besser über den Inhalt des Futters zu informieren und gezielte Entscheidungen bei der Auswahl treffen zu können. Genau das selbe gilt natürlich auch für alle Art von Leckerlis, Hundekeksen, Leberwursttuben und was es da Draußen als Belohnung noch so gibt. Kann ich dem Etikette nicht gezielt entnehmen was darin enthalten ist, sollte man das Produkt dann doch lieber bei Seite stellen.

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Aber was macht es dann so schwierig bei der Auswahl?
Viele Hersteller machen es sich leicht und verwenden die geschlossene Deklaration. Bei dieser Art von Deklaration wird der Inhalt einfach sehr allgemein ausgedrückt, vieles Zusammengefasst und ungenau oder gar nicht beschrieben. Man hat hier keine Möglichkeit genaue Informationen über den Inhalt des Futters zu erhalten.  

  • Allgemeine Zutatenangaben: Es werden Sammelbegriffe verwendet wie beispielsweise enthält „Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse“. Tierische Nebenerzeugnisse sind unter anderem Innereien, Knochen, Blut, Haut und Haare, Hörner und Hufe, sowie Fette und Öle. Oftmals sind hier auch verschiedene Fleischsorten gemischt. Kauft man vermeintlich eine Rindfleischdose enthält diese oft noch andere Fleischsorten, wenn keine klare Deklaration angegeben ist.
  • Wenig Transparenz über die Herkunft: Es werden keine detaillierten Informationen über die Herkunft der Zutaten angegeben. Begriffe wie „Getreide“ oder „pflanzliche Nebenerzeugnisse“ sind üblich, ohne näher darauf einzugehen, welche Arten von Getreide oder pflanzlichen Bestandteilen verwendet wurden. Pflanzliche Nebenerzeugnisse sind Nebenprodukte, die bei der Verarbeitung von Pflanzen für andere Zwecke anfallen wie z.B. Reiskleie, Zuckerrübenschnitzel, Sojaschalen uvm.
  • Ungenaue Angaben bei Zusatzstoffen: Auch bei den Vitaminen und Mineralstoffen werden oft keine genauen Mengenangaben gemacht. Es könnte einfach etwas wie reich an „Mineralien“ oder „Vitaminen“ aufgeführt sein, ohne spezifische Details.
  • Wenig Details bei analytischen Bestandteilen: Es könnten grundlegende Nährwerte angegeben sein, aber oft fehlen genaue Prozentangaben oder es wird nur eine Mindestmenge angegeben.

Die Qualität und der Nährwert dieser Nebenerzeugnisse können stark variieren. Einige davon, wie Innereien, sind nährstoffreich und können für Hunde sehr gesund sein. Andere Bestandteile, sind weniger nahrhaft und werden oft als Füllstoffe angesehen. Daher ist es immer wichtig genau nachvollziehen zu können, welche spezifischen Teile und in welcher Qualität diese im Futter verwendet wurden.

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Da es leider keine Vorschrift für eine offene klare Deklaration auf dem Futter gibt, sondern die Hersteller nur die wichtigsten Inhaltsstoffe und Nährwerte angegeben müssen, haben Hersteller einen großen Spielraum in der Detailtiefe der Deklaration. Solange die Hersteller die Mindestanforderungen erfüllen, können sie die Inhaltsstoffe allgemein halten. Zusätzlich verwenden viele Hersteller Werbeslogans und Werbeversprechen welche uns als Hundebesitzer aufmerksam machen und wir damit gelockt werden das „gesunde zuckerfreie, vitaminreiche, getreidefreie, proteinreiche, ausgewogene…“ Futter zu kaufen. Hierbei handelt es sich aber meist nur um reine Strategie um die Produkte im Vergleich zur Konkurennz attraktiver wirken zu lassen. Diese Werbeaussagen zielen darauf ab die Bedürfnisse des Hundebesitzers zu erfüllen und das man sich beim Kauf des Futters gut fühlt, da man ja seinem Tier laut Werbeversprechen eine ausgewogene und gesunde Mahlzeit kauft.

Mein Tipp zur richtigen Auswahl, lass dir Zeit! Lese dich in die Produkte ein und hole dir ggfs. Hilfe. Sei offen und hinterfrage Aufschriften auf der Verpackung – umso mehr du dem Etikett an genauen Informationen entnehmen kannst, umso besser

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